Implementierung

Das novellierte Wasserhaushaltsgesetz des Bundes fordert bereits heute im §55 die Regenwasserbewirtschaftung mit einer ausgeglichenen Wasserhaushaltsbilanz. Das bedeutet, dass das Regenwasser, welches auf versiegelte Flächen fällt, auch in diesen bewirtschaftet werden soll. Dennoch wird es immer Anteile geben, die der Vorflut gezielt zugeführt werden müssen.

Ergebnisse aus der „KOGGE" leisten einen wesentlichen Beitrag, die Ziele des Wasserhaushaltsgesetzes und der WRRL zu erreichen, denn Lösungsansätze müssen auf Grundlagenwissen und guten Kenntnissen der vorhandenen Strukturen fußen.

Die zu weiten Teilen im Projekt erarbeiteten Entwässerungsachsen bilden einen, von zwei, Pfeilern des „Integralen Entwässerungsleitplans" (IELP) der Hansestadt Rostock. Das Kartenwerk ist eine aussagekräftige Unterlage zur Optimierung der Ämterübergreifenden Raumplanung mit dem Ziel, Synergieeffekt mit Klima, Stadtgrün und Stadtplanung effizient zu nutzen.

 

Dies geschieht in drei Maßstabsebenen: der Flächennutzungsplanung, im Rahmen der Bebauungsplanverfahren bis hin zu Quartierentwicklung. Aktuell wird in der Hansestadt Rostock der Flächennutzungsplan neu aufgestellt. Für die Integration der umwelt- und naturschutzfachlichen Belange wird ein Umwelt- und Freiraumkonzept erarbeitet, in das die Ergebnisse des Forschungsvorhabens KOGGE und des Modells der Entwässerungsleitachsen als wesentliche Bestandteile einfließen werden.

Mit dem Gewässerentwicklungskonzept ist eine integrale Planungsgrundlage für die wasserwirtschaftliche und städtebauliche Praxis geschaffen worden. Ergänzend wurden ausgewählte Ökosystemleistungen bewertet und die Problematik der Kosten-Nutzen-Bilanz aufgeführt, welche die Bedeutung der Gewässer im gesellschaftlichen Diskurs erheblich stärkt..

Die Ziele der Wasserwirtschaft der Hansestadt Rostock, mit den Pfeilern Gebietsrückhalt, Regenwasserbewirtschaftung in der Fläche und am Gebäude sowie die Wirtschaftlichkeit werden bereits jetzt anhand der erarbeiteten Forschungsergebnisse und der optimierten Zusammenarbeit der Akteure signifikant unterstützt. Ein Teil dieser Kooperation und Vernetzung ist die Nutzung des Bürgerportals KlarSchiff der Hansestadt Rostock. Hier werden auf Initiative der Projektpartner Probleme im Bereich Wasser von Bürgern eingestellt. Die Daten gehen wiederum in die Forschungsarbeit ein.

 

Die in INTEK, IELP sowie KOGGE entwickelten Werkzeuge und aufgezeigten Zusammenhänge werden bereits im Prozess der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans genutzt und im Rahmen hydrologischer Untersuchungen in verbindliche Festsetzungen für die beabsichtigte Bebauung überführt, z.B. Regenrückhaltung im Gebiet, Entrohrung von Fließgewässerabschnitten, Gewässerrenaturierungsmaßnahmen im Zuge der Eingriffsregelung, Vorgaben zum Regenwassermanagement für den Erschließungsträger.

 

Es ist erklärtes Ziel, die Ergebnisse aus KOGGE nachhaltig zu pflegen und konsequent in die konkreten Planungen einzubringen.

 

(Schmeil/Wenske)

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